Jones, Lisa Renee - Rebeccas Tagebucher 03 by Meine Unterwerfung

Jones, Lisa Renee - Rebeccas Tagebucher 03 by Meine Unterwerfung

Autor:Meine Unterwerfung
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Freitag war zu Samstag geworden, zwei Uhr morgens, das war zumindest die Zeit, zu der ich in meiner Erinnerung das nächste Mal auf die Uhr geschaut habe …

Ich schnappte nach Luft und blinzelte mich dann wach. Ich fand mich allein in seinem Schlafzimmer, und brauchte nur Sekunden, um zu begreifen, dass ich wieder einen meiner Albträume gehabt hatte. Immer, wenn ich denke, dass sie fort sind, kommen sie zurück. Ich zitterte am ganzen Leib, richtete mich auf und zog die Decke hoch. Der Raum lag vollkommen im Dunkeln. Dieser Albtraum unterschied sich von den anderen, begriff ich. Diesmal versuchte meine Mutter nicht, mich zu töten.

Ich war nicht in einem Straßenbahnwagen, der entgleist und ins Meer stürzt. Stattdessen war ich bereits im Wasser, und doch war es nicht eigentlich ich. Ich schwamm in der Bucht, nur tat ich es nicht wirklich. Ich war es, und doch war ich es nicht. Ich weiß, das ergibt überhaupt keinen Sinn. Ich dachte, wenn ich es aufschreibe, würde es logischer werden, aber es funktioniert nicht. Wie beschreibe ich diesen veränderten seltsamen Albtraum nur? Es war wie … wie in einem dieser Filme, in denen jemand stirbt und am Ende das Krankenhauspersonal beobachtet, wie es versucht, ihn ins Leben zurückzuholen. Er tut das von oben, wo immer oben ist. So funktionierte dieser Albtraum. Ich konnte mich selbst mit dem Gesicht nach unten im aufgewühlten Wasser treiben sehen, und mein dunkles Haar war auf der Oberfläche ausgebreitet.

Meine Mutter war ebenfalls dort und trieb mit dem Gesicht nach unten im Wasser, genau wie ich, und wir beide waren bewegungslos, leblos. Ich nehme an, die Tatsache, dass sie bereits tot ist, hat irgendeine Bedeutung; vielleicht sagt mir mein Unterbewusstsein, dass ich wie sie enden werde. Ich bin mir nicht sicher, ob das bedeutet, dass ich tot oder unglücklich enden werde. Und ich weiß nicht so recht, von wo ich zugeschaut habe. Ich habe niemals mich selbst beobachtet, oder vielmehr uns, aber ich habe das Wasser gespürt, das Eis, die Leere. Ich war tot im Wasser, aber der Teil von mir, der beobachtete, war lebendig, und ich wollte lebendig bleiben. Ich versuchte zu schreien und zu mir zu kommen und zu meiner Mutter, konnte aber keinen Laut von mir geben. Ich versuchte, mich zu bewegen, aber ich war in einer unsichtbaren Kiste eingesperrt. Ich war gefangen und außerstande, mich selbst oder meine Mutter zu retten. Und dabei war es auch unlogisch zu denken, ich könnte es. Wir waren bereits tot.

Was bringt eine Person, deren Mutter niemals irgendetwas anderes als sanft war, dazu, solche brutalen Albträume zu haben? Unsicherheit? Unbehagen? Das Gefühl, die Kontrolle über ihr Leben verloren zu haben? Ist es nicht das, was meine Mutter immer gepredigt hat? Ich solle mein Leben kontrollieren, damit niemand anders es tun kann?

Das waren meine Gedanken, als er zurückkam. Die Tür wurde geöffnet, und er trat ein, und es war mir egal, wo er gewesen war oder warum er gegangen war. Ich wusste einfach, was geschehen würde. »Wir müssen über den Vertrag reden«, platzte ich heraus.



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